Iserlohn · 27. November 2014
Iserlohner „Modellversuch Wertstofftonne“ in Kalthof, Rheinen und Rheinermark startet am 1. Mai 2011
Mit der Einführung des Grünen Punktes vor 20 Jahren hat sich das Bewusstsein für einen schonenden Umgang mit Rohstoffen geschärft. Jeder weiß inzwischen, dass Verpackungen aus Kunststoff oder Metall recycelt werden und deshalb in die gelbe Tonne gehören. Aber eben ausschließlich Verpackungen – die ausgediente Bratpfanne oder das Plastikspielzeug sind zwar vom Material her gleich, gehören aber bisher in den Restmüll. Diese Systematik, die ohnehin für viele Verbraucher nicht nachvollziehbar ist, soll jetzt geändert werden.
Mit der Novellierung des Kreislaufwirtschafts-/Abfallgesetzes plant der Gesetzgeber die flächendeckende Einführung einer Wertstofftonne. Ein weiterer wichtiger Schritt, um der zunehmenden Rohstoffverknappung entgegen zu wirken. Momentan sind jedoch bei diesem Thema noch viele Fragen offen. So beispielsweise auch, welche Stoffe in einer Wertstofftonne ökologisch und ökonomisch sinnvoll gesammelt oder in welcher Art und Weise diese Wertstoffe erfasst werden sollten. Die konkrete Umsetzung wird also noch einige Zeit in Anspruch nehmen und gibt uns die Gelegenheit, uns bestmöglich auf die anstehende Neuerung vorzubereiten.
In Abstimmung mit dem Märkischen Kreis haben deshalb der Zweckverband für Abfallbeseitigung (ZfA) sowie die Stadt Iserlohn gemeinsam mit Fa. Lobbe beschlossen, in einem Modellversuch praxisnahe Erkenntnisse zum Thema Wertstofftonne zu erlangen. Die für die Entsorgung von Verkaufsverpackungen zuständigen Dualen Systeme haben diesem Modellversuch ebenfalls zugestimmt. Damit ist die Voraussetzung geschaffen, die vorhandene gelbe Tonne während des Versuchs zur Wertstofftonne „auszubauen“, so dass kein zusätzlicher Behälter erforderlich ist.
Ab dem 1. Mai 2011 werden für die Dauer eines Jahres neben den bekannten Verpackungsabfällen aus Kunststoff, Metall oder Verbundstoffen über die Wertstofftonne auch die sogenannten „stoffgleichen Nichtverpackungen“ erfasst. Gebrauchsgegenstände, die zwar keine Verpackung sind, aber ebenfalls aus Kunststoff oder Metall hergestellt wurden, gehören dann im Modellversuch ebenfalls in die Wertstofftonne. Darüber hinaus können auch Elektrokleingeräte, zum Beispiel ausgediente Rasierapparate oder Handys, in den mitgelieferten roten Säcken gesammelt und anschließend bequem über die Wertstofftonne entsorgt werden.
Der Inhalt der Wertstofftonnen wird nach der Sammlung sorgfältig getrennt und unter wissenschaftlicher Begleitung eines Institutes analysiert bevor er in die vorgegebenen Verwertungswege gegeben wird. Die mengen- und qualitätsspezifischen Erkenntnisse aus dem Versuch sind eine wichtige Grundlage für eine optimale Ausgestaltung der zukünftigen Wertstofftonne.
Alle Beteiligten hoffen deshalb, dass die Bürgerinnen und Bürger im Versuchsgebiet das Projekt positiv begleiten und bedanken sich bereits jetzt sehr herzlich für die Mitwirkung. Alle wichtigen Detailinformationen wurden zum Nachschlagen in einer Broschüre zusammengestellt. Diese wird an alle beteiligten Haushalte verteilt und steht hier zum Download bereit: Flyer-Versuch-Wertstofftonne . Selbstverständlich stehen die Mitarbeiter der Fa. Lobbe auch persönlich zur Beratung zur Verfügung. Hier die gebührenfreie Service-Hotline: 0800 / 0004526.