Zweckverband für Abfallbeseitigung

Historie

Für die Bürger ist es selbstverständlich, dass der produzierte Müll regelmäßig und fachgerecht entsorgt wird. Wie die Abfallbeseitigung organisiert ist und welche Historie dahinter steht, können Sie in diesem kurzen Abriss unserer Geschichte erfahren.

1965 – Gründung

Am 30.06.1965 wurde der Verband als „Zweckverband für Müllbeseitigung“ gegründet. Sammlung und Transport von Abfall gehörten auch damals schon zu seinen Aufgaben. Der Hauptgrund für den Zusammenschluss zahlreicher Kommunen war das Großprojekt Müllheizkraftwerk. Gemeinsam wurden der Bau und der Betrieb der Anlage in Angriff genommen.

Die Verbandsmitglieder:

  • die Städte Altena, Hohenlimburg, Iserlohn, Letmathe, Menden und Schwerte,
  • die Ämter Hemer und Westhofen,
  • die Gemeinden Becke, Berchum, Bösperde, Deilinghofen, Ergste, Frönsberg, Halingen, Hennen, Ihmert, Kesbern, Lendringsen, Nachrodt – Wiblingwerde, Oesbern, Schwitten und Sümmern,
  • der Kreis Iserlohn.

1976 – Umstrukturierungen

Zum 01.01.1976 erfolgte die Änderung des Verbandsnames in „Zweckverband für Abfallbeseitigung“. Aufgrund der kommunalen Neugliederung schieden die ehemalige Stadt Hohenlimburg, die Stadt Schwerte, das Amt Westhofen, sowie die ehemaligen Gemeinden Ergste und Berchum aus dem Verband aus. Die anderen, ehemals selbständigen Gemeinden wurden Städten zugeordnet. Die Ämter Hemer und Westhofen wurden aufgelöst.

Der Märkische Kreis als Rechtsnachfolger des Kreises Iserlohn schied aus dem Verband aus. Mit dieser Umstrukturierung veränderten sich auch die Aufgaben. Der ZfA, ein Verbund mehrerer Städte und Gemeinden, war fortan nur noch für die Sammlung und den Transport der Abfälle zuständig. Die Deponierung und Verbrennung der Abfälle wurden zur Aufgaben des Märkischen Kreises.

Die verbliebenen Verbandsmitglieder:

  • Stadt Altena
  • Stadt Hemer (mit den Bereichen der Gemeinden Becke, Deilinghofen, Frönsberg und Ihmert)
  • Stadt Iserlohn (mit den Bereichen der Gemeinden Hennen, Kesbern, Sümmern und der Stadt Letmathe)
  • Stadt Menden (mit den Bereichen der Gemeinden Bösperde, Halingen, Lendringsen, Oesbern und Schwitten)
  • Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde

Im Rahmen der kommunalen Neugliederung kamen aber auch neue Mitglieder hinzu.

Es folgte der Beitritt der Kommunen:

  • Stadt Balve
  • Stadt Plettenberg
  • Stadt Werdohl

1989 – Grünabfälle

Im Jahre 1989 wurde die Abfallsammlung um den Bereich der Grünabfallsammlung erweitert. Im gesamten Verbandsgebiet wurde die Sammlung von Grünabfällen über Depotcontainer eingeführt.

1993 – Gelbe Wertstofftonne

Die nächste größere Veränderung bei der Abfallsammlung erfolgte 1993. In diesem Jahr wurde auf der Grundlage der Verpackungsverordnung flächendeckend die gelbe Wertstofftonne für Leichtverpackungen eingeführt und das Containernetz für Glas und Papier verdichtet. Auf dem Gebiet der acht Mitgliedsstädte wurden insgesamt ca. 70.000 neue Gelbe Tonnen aufgestellt.

Daraus folgte auch eine Umstellung im Bereich der Restabfallsammlung. Ab sofort wurde die Graue Tonne nicht mehr wöchentlich, sondern alle zwei Wochen geleert.

1997 – Umzug

Im April 1997 zog der ZfA um. Die bisherigen Büros in den Räumen der Verwaltungsstelle Letmathe (Trillingsche Villa / nahe am Neumarkt) wurden aufgegeben. Bezogen wurde das nach ökologischen Gesichtspunkten neu gebaute Verwaltungsgebäude auf dem Gelände der ehemaligen britischen Kaserne (Corunna Barracks), heute Gewerbegebiet Corunna. Hier bot sich die Möglichkeit, alte Kasernenhallen zur Einrichtung eines Bringhofs neu zu nutzen.

1997 – Bringhof Iserlohn

Mit der Eröffnung des ersten Bringhofs im ZfA-Gebiet, direkt neben dem neu bezogenen Verwaltungsgebäude in Iserlohn, am 24. Juni 1997 wurden die Serviceangebote im Bereich der Abfallsammlung noch einmal erheblich erweitert. Der Bringhof dient allen Iserlohnern als zentraler Anlaufpunkt, um Wertstoffe und Abfälle auch kurzfristig zu entsorgen. Es stehen Behälter für circa 25 verschieden Abfallstoffe bereit. Außerdem trägt dieser zusätzliche Service dazu bei, die illegalen Ablagerungen von Abfällen zu vermindern.

1999 – Containerüberwachung

Zum Jahresbeginn 1999 startete das Projekt „Containerüberwachung“. Aufgrund zunehmender Verschmutzungen an den Containerstandorten wurden drei Mitarbeiter/-innen eingestellt. Zwei Außendienstmitarbeiter überwachten mit jeweils einem PKW und Videoausrüstung die am stärksten verschmutzten Standorte. Eine Verwaltungsmitarbeiterin leitete auf der Grundlage der gesammelten Beweise Verfahren nach dem Ordnungswidrigkeitengesetz ein. Die Ergebnisse des auf zwei Jahre befristeten Modellversuchs waren durchaus positiv. Für die Fortführung des Projektes gab es aufgrund der nicht unerheblichen Kosten jedoch keine politische Mehrheit.

2006 – Änderungen ElektroG

Seit dem 24. März 2006 gibt es einige wichtige Änderungen durch das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG). Elektroaltgeräte dürfen nicht mehr zusammen mit dem Restmüll entsorgt werden, sondern müssen getrennt erfasst werden. Die Sammlung der Geräte vor Ort wird zur Aufgabe der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger. Über Hol- und Bringsysteme soll es dem Verbraucher ermöglicht werden, seine Elektroaltgeräte kostenlos zu entsorgen. Die Hersteller wurden verpflichtet, die so eingesammelten Geräte zurückzunehmen und nach dem Stand der Technik zu verwerten und die Reste sicher zu entsorgen.

Elektroaltgeräte gehören seit dem nicht mehr in die Graue Restmülltonne!

Um jeden Bürger im Verbandsgebiet eine haushaltsnahe Entsorgung seiner Elektrokleingeräte zu ermöglichen, besteht seit Ende März 2006 die Möglichkeit, Elektrokleingeräte kostenlos und in haushaltsüblichen Mengen bei der Schadstoffsammlung an einem zweiten Fahrzeug abzugeben.

Da die Abfuhr der Elektrogroßgeräte im Holsystem bereits eingeführt war, musste an diesem System nichts verändert werden.

2006 – Bringhöfe Letmathe und Menden

Nach der Eröffnung des ersten Bringhofs im ZfA-Gebiet im Juni 1997 in Iserlohn wurde dieses neue Angebot von den Iserlohner Bürgern sehr gut angenommen.

Unter anderem auch zur Sammlung der Elektroaltgeräte wurden 2006 im Verbandsgebiet zwei weitere Bringhöfe eröffnet. Der Bringhof Letmathe im Juni 2006 und der Bringhof Menden im Oktober 2006. Seit diesem Datum stehen alle ZfA-Bringhöfe allen ZfA-Bürgern gleichermaßen zur Verfügung.

Die Einrichtung der Bringhöfe erfolgte immer als zusätzliches Angebot. Alle anderen Sammlungen blieben in vollem Umfang erhalten.

2007 – Bringhof Werdohl

Zur flächendeckenden Anbindung aller sieben ZfA-Kommunen fehlte noch ein Bringhof entlang der Lenneschiene. Diese Lücke wurde am 15.10.2007 geschlossen. An diesem Tag öffnete der Bringhof Werdohl seine Pforten.

Die Bringhöfe, zentrale Anlaufpunkte um Wertstoffe und Abfälle kurzfristig zu entsorgen, stehen nun allen Bürgern im Verbandsgebiet ortsnah zur Verfügung. Bürger aus Plettenberg und Werdohl nutzen den Bringhof an der Gildestraße hauptsächlich, aber auch Altenaer und Balver Kunden nehmen das Angebot wahr.

2009 – Einführung Blaue Tonne

Seit Anfang 2009 wird im Verbandsgebiet auch die Altpapiersammlung im Holsystem angeboten. Für die Bürger stehen gebührenfreie Umleerbehälter in den Größen 240 und 1.100 Liter zur Verfügung, die Leerung erfolgt alle vier Wochen. Da die Sammlung von Altpapier über die Depotcontainer unverändert blieb, ist die blaue Tonne ein komplett zusätzliches Angebot.

2011 – Modellversuch erweiterte Wertstofftonne

In den Iserlohner Stadtteilen Kalthof, Rheinen und Rheinermark begann am 1. Mai 2011 der einjährige Modellversuch der Fa. Lobbe zur Erfassung von weiteren Wertstoffen in der Gelben Tonne.

Außer den Verpackungsabfällen aus Kunststoff, Metall oder Verbundstoffen konnten auch die sogenannten „stoffgleichen Nichtverpackungen“ eingefüllt werden. Gebrauchsgegenstände, die zwar keine Verpackung sind, aber ebenfalls aus Kunststoff oder Metall hergestellt wurden, konnten so ebenfalls einer Verwertung zugeführt werden.

Darüber hinaus durften auch Elektrokleingeräte, zum Beispiel ausgediente Rasierapparate oder Handys, in den mitgelieferten roten Säcken gesammelt und anschließend bequem über die Wertstofftonne entsorgt werden.

Die Erkenntnisse aus dem Versuch sind eine wichtige Grundlage für eine optimale Ausgestaltung einer zukünftigen Wertstofftonne.